Sexäx oder Sexy Axel Clausing!
Wie hast du dich gefreut und lauthals gelacht, als ich dich erstmals so genannt habe. Wie konnte ich dann anders, als dich jedes Mal aufs Neue so zu begrüßen, um einfach dein einprägsames Lachen zu hören. Diese Lache habe ich noch im Ohr, als hätten wir uns gestern erst gesehen.
Ich habe dich beim Tag am Meer Festival kennengelernt, wo wir bei Wind und Wetter das Camp aufgebaut, getanzt, lustige Sachen erzählt und viel gelacht haben. Von da an haben wir einen Teil unseres Lebens zusammen verbracht. Es folgten gemeinsame Treffen wie zum Weiberfasching, zum Vorglühen für diverse Partys, zu Koch- und Grillabenden, zu Ausflügen, zur Buga, zu Kurztrips und vielem mehr. Die nervige Coronazeit haben wir zusammen durchlebt, du warst mehrmals pro Woche bei uns zu Besuch und warst immer willkommen.
Es gab kaum Tage, an denen wir uns nicht gesehen, gehört oder gelesen haben. Wenn man mit dir unterwegs war, dann war es laut und lustig.
Ich habe dich als sympathischen, äußerst aufgeschlossenen, allseits interessierten und fröhlichen Menschen kennengelernt, mit dem man aber auch über ernste Themen sinnieren konnte. Du warst ein Mensch mit Format, der stets geradeaus das gesagt hat, was er dachte. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als dir aufgrund deiner Müdigkeit, an einem Kaffeestand ein "Spezial-Espresso" empfohlen wurde, den du dankend angenommen hast. Der Preis von 10 Euro und die folgende Diskussion mit dem Kaffeestandbetreiber haben dich aber erst so richtig wach gemacht. Und geschmeckt hat er dir auch nicht.
Du warst ein Mann der Tat. Pläne wurden besprochen und umgesetzt, denn du hast am liebsten Nägel mit Köpfen gemacht. So war es dir am liebsten.
Über Technik hatten wir sofort gute Gespräche und sobald du von Cognex erzählt hast, hast du förmlich dafür gebrannt, mein Vollblut-Cognoid. Du hast mich sogar dazu gebracht Aktien zu kaufen und musstest dir dann stets Anhören, dass du mehr arbeiten sollst, damit diese steigen.
Deine Wohnung war oft Austragungspunkt der Erfurter Dartmeisterschaften. Wenn du verloren hast, mussten die Pfeile getauscht werden. Gerne würden wir weiter mit dir solche sportlichen Events erleben.
Als sich für Mary und mich ein neuer Lebensabschnitt eröffnete und wir dir erzählt haben, dass wir Eltern werden, wolltest du sofort Patenonkel werden. Anfangs haben wir dies als Spaß aufgefasst, bis du immer und immer bekräftigt hast, dass du das gerne sein würdest. Als einer unserer ersten Freunde hast du Levi im Arm gehalten und vor kurzem noch mit ihm gespielt und einen schönen Tag mit uns auf dem Oktoberfest verbracht. Es ist wahrlich schwer zu begreifen, dass du nicht mehr da bist und zu akzeptieren, dass das was man als selbstverständlich erachtete, es nicht ist.
Durch dich als Ankerpunkt sind viele Freundschaften entstanden. Das sind nun diese, die sich jetzt gegenseitig und deine Familie in diesen doch sehr schweren Zeiten unterstützen, sich gegenseitig Halt geben und dir gedenken. Ich bin mir sicher, dass die vielen lustigen und einprägsamen Erlebnisse mit dir in Erzählungen weitergetragen werden und so auch die Erinnerung an dich bewahrt wird. Ich denke gern an die äußerst witzige Zaubershow im Hirnzigenpark oder an unser gemeinsames Gin-Tasting. Meist waren die Abende die besten, die unvorhergesehene Wendungen genommen haben. Hierüber hätte ich mich mit dir immer wieder unterhalten können.
Auch wurde ich erst wieder daran erinnert, wie wir am letzten Abend vor dem Corona-Lockdown nochmal im Kalif steil gegangen sind, als hätten wir gewusst, welch lange Zeit das nicht mehr möglich sein wird. War das ein toller Abend, von dem wir lange und oft während des Lockdowns erzählten.
Danke für unsere gemeinsame Zeit und besonders für die Liebe für Levi.
PS: Sollte ich jemals mein Kochbuch fertigstellen, so wird ein Gericht deinen Namen tragen.
Mary, Jan und Levi